Samstag, September 30, 2006

La Provence

Da bin ich mal wieder und ich hab in der letzten Woche viel gesehen, sowohl interessante Staedte, als auch tolles Land! Aber schoen der Reihe nach. Mit Sabrina hab ich mir erst Montpellier angesehen, dass eine tolle Mischung aus Modernem und Altem bietet. Mit dem Zug sind wir auch noch nach Nîmes gefahren, dessen Altstadt uns fast noch besser gefallen hat. Ab Dienstag ging es dann mit dem Rad weiter, erst noch ein Stueck an der Kueste entlang, dann quer durch die Camargue. Dies ist ein flaches, weites Land mit viel Wasser (da Muendungsdelta der Rhone) und ist komplett Naturschutzgebiet. Leider hat es dort zu viel Wind zum Radfahren, manchmal hat es mich fast vom Rad geworfen!
Ziel an diesem Abend war Arles, eine mittelgrosse Stadt mit vielen Bauwerken aus der Roemerzeit, die damals aehnlich bedeutend war, wie Marseille. Von Mittwoch mittag bis Freitag ging es dann mitten durch die Provence mit ihren Huegeln (teilweise bis zu 1000m hoch) und ihren tollen malerischen Doerfern. Die Landschaft hat mir unwahrscheinlich gutgefallen und ich habe viele Fotos geschossen. Nur die Fauna, in Form einer etwa 5cm (im Durchmesser) grossen Spinne in meinem Vorzelt, war nicht so ganz nach meinem Geschmack.
Auch die weiteren Staedte Aix-en-Provence und jetzt Avignon haben mir gut gefallen. Aix ist lebendig und toll zwischen den Bergen gelegen. Avignon beeindruckt durch seine Bauwerke aus der Zeit als es Sitz der Paepste war.
Mittlerweile sind ja auch 4 Monate rum, also Zeit fuer ein weiteres kleines Zwischenfazit: Ich habe das Gefuehl alle meine Ziele der Reise im Grossen und Ganzen erreicht zu haben, auch sprachlich bin ich zufrieden, denn ich lese derzeit sehr fluessig franzoesische Romane. Es bleibt also nur noch das Kennenlernen des Rests des Landes. Ich freue mich aber schon darauf, wenn ich wieder zu Hause bin und auch darauf wieder mal Arbeiten zu gehen. Ich hoffe, ich finde dann schnell etwas passendes.
Ab morgen geht es jetzt immer Richtung Norden und damit Richtung Heimat. Morgen abend kommen mich auch nochmal meine Mutter und Hans-Juergen fuer 2 Tage in Montelimar besuchen.

Bis zum naechstenmal, dann wahrscheinlich aus Grenoble,
Euer Patrick

Donnerstag, September 21, 2006

La Méditerranée

So, mittlerweile bin ich am Mittelmeer, genauer gesagt, in Montpellier. Hier bin ich auf einem Campingplatz in einem Vorort der genau zwischen der Stadt und dem Meer liegt, beides einfach ueber Radwege zu erreichen. Alles was ich bisher gesehen habe von Vorort, Kueste oder Stadt hat mir sehr gut gefallen. Und heute nachmittag kommt mich Sabrina uebers Wochenende besuchen, d.h. also nochmal ein bisschen Urlaub!
Die letzte Woche war es hier teilweise ziemlich mieses Wetter, letzten Donnerstag hat es so geregnet, dass ich mich abends in ein Hotel einquartiert habe. Das war zwar etwas alt, aber sehr nett und gemuetlich. Gefuehrt von einer aelteren Dame und das Maedchen fuer alles (Zimmerjunge und Kellner) war ein aelterer Herr, beide wirkten so, also ob sie ihr ganzes Leben dort verbracht haetten.
Von dort bis nach Carcasonne bin ich dann "geflogen", so einen starken Rueckenwind hatte ich. Die Altstadt dort - la Cité - ist toll, aber sicher noch besser bei schoenem Wetter! Kurz hinter Carcasonne hat sich dann ploetzlich die Vegetation total veraendert: Olivenbaeume, Pinien, Palmen usw. Das Mittelmeer kam naeher! Die letzten Tage am Mittelmeer entlang waren auch toll, sogar das Wetter war besser nur der Wind ist geblieben. Ab morgen soll es jedoch schon wieder regnen, waere doof fuer Sabrina, also drueckt uns mal die Daumen!

Bis demnaechst, dann aus der Provence,
Euer Patrick

Mittwoch, September 13, 2006

L'Etape Royale

Am Sonntag war es soweit: die Koenigsetappe meiner Tour! Ich bin in Barèges, einem Gebirgsort in 1200 m gestartet und erstmal 12 km bergauf mit durchschnittlich 6-8% Steigung hinauf zum Col du Tourmalet auf 2115 m, dem hoechsten Pass der franzoesischen Pyrenaeen. Dann gings 18 km bergab auf etwa 800 m und dann nochmal 12 km bergauf zum Col d'Aspin auf 1489 m. Anschliessend bin ich dann nochmal ein ganzes Stueck aus den Bergen wieder raus, das ergibt dann insgesamt 92 km mit 1660 Hoehenmetern! Besonders lustig war es, den ganzen Rennradfahrern den Spass zu verderben: Die sind naemlich stolz wie Oskar mit ihren 7 kg-Hightech-Raedern auf dem Tourmalet angekommen und mussten dort als erstes mich mit nem Reiserad und 30kg-Gepaeck sehen. :-) Dort oben habe ich auch 2 hollaendische Paeaerchen getroffen, die eine wollte gleich ein Foto mit mir. Spaeter auf dem Aspin waren die auch wieder da und ganz begeistert und wollten wissen, ob wir uns dann auf dem naechsten Pass wiedersehen.
Ihr merkt schon, ich bin ziemlich stolz auf diese Etappe, vor allem, dass ich so gut durchgehalten habe, da hatte ich naemlich so meine Bedenken. Jetzt bin ich auf jeden Fall in Toulouse, die Stadt ist mir allerdings zu hektisch und chaotisch. Ab morgen geht es dann am Canal du Midi in Richtung Carcasonne, das kennt ihr vielleicht von dem gleichnamigen Gesellschaftsspiel.

Bis demnaechst,
Euer Patrick

Freitag, September 08, 2006

Retour

Ja, so koennte man es nennen: ich bin auf dem Heimweg! Am Mittwoch habe ich Biarritz verlassen, den am weitesten entfernten Ort von zu Hause waehrend meiner Tour. Biarritz selbst ist meiner Ansicht nach nicht so toll, wie es den Ruf hat. Das Meer ist mit seinen riesigen Wellen zwar toll, aber dafuer wuerde ich eher nach Mimizan fahren - ein kleiner Ort etwa 100km noerdlich von Biarritz. Dort hat es auch noch mehr Surfer, sogar eine Gruppe von Wavetours war dort, einem Darmstaedter Surfreiseveranstalter. Dort in der Naehe habe ich uebrigens auch ein Paeaerchen aus Darmstadt-Weiterstadt getroffen, die dort einen dreiwoechigen Radurlaub machen. Die fahren sogar einen aehnliche Route wie ich, nur etwas schneller und ohne Zelt.
Im Moment bin ich in Lourdes, dem bekannten Wallfahrtsort, und das ist schon verrueckt hier. Der Ort hat die meisten Hotels Frankreichs ausserhalb Paris' und rund um die heilige Grotte, wo die Pilger vom Wasser trinken, den Stein anfassen und Kerzen aufstellen, sind unzaehlige Kirchen, wo jede Reisegruppe ihren eigenen Gottesdienst abhalten kann. Und der Ort ist gespickt mit super-kitschigen Souvenirlaeden, na ja, wem es gefaellt...
Ab morgen geht es dann in die Pyrenaeen mit den hohen Paessen. Da bin ich schon gespannt drauf, wie ich da hoch komme.

Bis demnaechst,
Euer Patrick